eSeL REZEPTION. Arbeitsraum, Infoknoten und Kunstkalender
Q21 Backstage: Im Interview erzählt Lorenz "eSeL" Seidler über die Arbeit seines Teams.
Die eSeL REZEPTION ist Arbeits- und Schauraum des beliebten Infoknotens und Kunstkalenders www.esel.at.
Das Team von eSeL weiß über alle Eröffnungen und Kunst-Events in Wien Bescheid. Neben Infomaterial und Katalogen zu allen wichtigen Ausstellungen bietet eSeL auch aktuelle Foto-Einblicke und Insider-Tipps zu Museen, Kulturinstitutionen, Artist-Run-Spaces und Kunst-Communities in Wien.
Im Schauraum erforscht der „eSeL SHOP für brauchbare Kunst“ mit Editionen und leistbaren Unikaten, wie Kunst in der Gesellschaft wirksam werden kann. Die „eSeL Galerie für Nutzungsrechte“ verhandelt mit eSeL Fotos den Besitz von Bildern im digitalen Zeitalter.
Gespräch mit Lorenz „eSeL“ Seidler
Wer/Was bist du?
„Ästhetische Lebensform“. Wer allzu schnell „Künstler“ sagt, kriegt oft nix bezahlt. „Kommunikator“ trifft's auch ganz gut. Als „Fotograf“ gelte ich inzwischen auch.
In welchen Tätigkeitsfeldern bist du aktiv?
Als Kunst-Betrachter, der sich gern einmischt, rasender (Foto-)Reporter, Kunst-”Kommunikator” im Internet, und mit eigenen Kunstprojekten und Ausstellungen decke ich die ganze Bandbreite eines „vita activa“ in Wiens Kunstfeldern ganz gut ab. >;e)
Wie erreichst du deine Ziele?
Mit Humor – und dank dem Internet. Außerdem: Gute Planung, die trotzdem Platz für Experiment und Neugierde lässt. Aktuell mit sehr viel Durchhaltevermögen und paradoxer Weise gerade jetzt mit besonders viel Lust an meinen Tätigkeiten.
Was sind deine Herausforderungen?
Derzeit? Bewältigungsstrategien für den #kunsttrotzcorona zu entwickeln und auch die regen Online-Aktivitäten in Wiens Kunst-Szenen mit dem eSeL Kalender unterstützen. Als unverbesserlicher Optimist sehe ich den Ausnahmezustand inzwischen als Chance, die speziellen Tugenden und Fertigkeiten von KünstlerInnen neu entdecken zu können, auch wenn es für niemand gerade leicht ist. Für Ende des Jahres ist eine Ausstellung meiner Fotos in einem Supermuseum geplant. Das Projekt sehe ich derzeit durch Corona noch nicht gefährdet.
Was ist dir wichtig?
Persönliche Freiheit erkämpfen und bewahren. KünstlerInnen dafür beobachten hilft. Eigene Leidenschaft und Neugierde gezielt in Projekten und Strukturen verwirklichen - und dabei die Gesellschaft außerhalb des Kunstfeldes mitdenken. Ohne Publikum und Schnittstellen nach draußen wär’s ja auch irgendwie für die Katz’.
Wie groß ist dein Team?
Herr GaMs für den Kalender, Frau Grizzly für die Projekte, Herr Biber für die Webseite, und die Frau Ozelot als fotografische Zusatzperspektive. Und unterschiedliche KollaborateurInnen je nach Projekt.
Seit wann bist du im Q21?
Fast zehn Jahre! Dank Umgestaltung und Erweiterung der eSeL REZEPTION wollten wir ab April 2020 wieder verstärkt als „Q21 Schauraum“ glänzen. Aber wir konnten die Wechselwirkung der eSeL Netzwerke mit einem offenen Treffpunkt im „Realraum“ schon bisher gut nutzen. Jetzt müssen wir eben online vorpreschen und im „Realraum“ erst nachfeiern, wenn wieder Publikum bei uns reindarf.
Ein perfekter Arbeitstag beginnt mit …
Lust auf alles, was auf der To-Do-Liste steht. Und aus aktuellem Anlass: trotz „Social Distancing“ die Menschen zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst motivieren zu können.