Ursula Biemann
Becoming Earth
bis 23.02.2025 im MQ Freiraum l Di bis So, 10–18h
am 25.12. ist der MQ Freiraum geschlossen!
Info, Tickets & Vermittlungsprogramm
In der ersten Einzelausstellung der Schweizer Künstlerin Ursula Biemann in Wien stehen jene Videoarbeiten der vergangenen zehn Jahre im Zentrum, in denen sie sich mit verschiedenen ökologischen Bedingungen, Lebensrealitäten und Naturverhältnissen auseinandersetzt: Forest Law (2014), Acoustic Ocean (2018), Forest Mind (2021) und Devenir Universidad (2019 – 2023). Ursula Biemanns künstlerische Praxis ist forschungsorientiert, kollaborativ und entsteht aufgrund von Reisen an entlegene Orte von Grönland bis Amazonien, wo sie den Klimawandel und die Ökologie von Öl, Eis, Wäldern und Wasser untersucht. „Auf der Grundlage von Feldforschungen in den Wäldern des kolumbianischen Amazonas vereinen meine jüngsten Kunstvideos und kollaborativen Aktionsprojekte verschiedene Wissensstränge über die Intelligenz der Natur und die Beziehungen zwischen allen Lebewesen, die diese Räume bewohnen“, so die Künstlerin. Biemann beobachtet und analysiert feinfühlig und scharfsinnig die jeweils gegebenen gesellschaftlichen, wissensbasierten und juristischen Systeme, die das Naturverhältnis prägen. In ihren vielschichtigen Videos verwebt sie atmosphärische und dokumentarische Landschaftsaufnahmen mit Science-Fiction-Poesie, individuellen Geschichten, kosmologischen Ordnungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, um eine sich verändernde planetarische Realität zu bebildern und mit neuen Narrativen zu erzählen.
Ursula Biemanns (*1955) Videoinstallationen werden weltweit in Museen und auf internationalen Kunstbiennalen ausgestellt und in zahlreichen Publikationen beschrieben. Zuletzt hatte sie Einzelausstellungen im MUAC, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Mexiko-Stadt, im MAMAC in Nizza und dem Kunstmuseum der UNAL in Bogota. Sie lebt in Zürich und arbeitet weltweit.
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert, Chefkuratorin MuseumsQuartier
Der Ausstellungskatalog ist vor Ort im MQ Freiraum erhältlich.
Rodrigo Braga
Nullpunkt
27.09. – 23.02.2025 im MQ Freiraum l Di bis So, 10–18h
am 25.12. ist der MQ Freiraum geschlossen!
Info, Tickets & Vermittlungsprogramm
Der brasilianische Künstler Rodrigo Braga erkundet mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksmitteln wie Performance, Skulptur, Video, Fotografie, Grafik oder Malerei die vielschichtigen und oft widersprüchlichen Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Indem seine Arbeiten die utilitaristische Nutzung der Natur aufzeigen, verweisen sie indirekt auf zentrale Aspekte aktueller sozioökologischer Diskurse. Braga setzt sich mit Themen wie Transformation, Identität und der Verletzlichkeit des menschlichen Körpers auseinander und nutzt dabei auch seine eigene physische Präsenz, um symbolisch aufgeladene und emotional berührende Werke zu schaffen.
In der raumgreifenden Installation, die Rodrigo Braga eigens für diesen Raum konzipiert hat, greift er auf Werke seiner Serie "Ponto Zero" (Nullpunkt) zurück, an der er seit 2018 arbeitet. Videos, Fotografien und Skulpturen ergänzt er um textile Arbeiten, Objektarrangements und Wandzeichnungen, die vor Ort entstanden sind. Braga verwendet unter anderem vegetabile Kohle und Kalkstein, archaische Materialien, die vor hunderten Millionen Jahren gebildet wurden. Die schwarze und weiße Farbigkeit der Materialien stehen für die sich wechselseitig bedingende Dualität – Wachstum und Vergänglichkeit, Innenleben und Außenwelt, Schöpfung und Zerstörung. Diese Materialien werden in den Arbeiten immer wieder kombiniert und vermitteln die ständige Spannung und Interaktion von gegensätzlichen und voneinander abhängigen Kräften.
Wesentliche Symbole in "Ponto Zero" sind das Ei und das Auge. Das Ei steht für den Beginn des Lebens, für Fragilität und Potenzial, das Auge für Bewusstsein und Erkenntnis, mithin die Fähigkeit, die Welt zu sehen und zu verstehen. In der Mitte des Raumes positioniert der Künstler Sitzgelegenheiten um das zentrale Objekt, das eine Symbiose aus Ei und Auge darstellt. Die Besucher:innen sind eingeladen zu verweilen, zu meditieren oder über das Wahrgenommene zu reflektieren und sich auszutauschen. Braga schafft eine künstlerische Reflexion über die Ursprünge, die Zerbrechlichkeit und die grundlegenden Prozesse des Lebens, die persönliche und universelle Perspektiven miteinander verbindet.
Rodrigo Braga (* 1976 in Manaus, Brasilien) studierte bildende Kunst an der Universidade Federal de Pernambuco in Recife, Brasilien. Seine Arbeit wurde u. a. in einer Einzelausstellung im Palais de Tokyo, Paris, (2016) und 2012 auf der 30. Bienal de São Paulo gezeigt. Er wurde mit dem PIPA Prize sowie dem MASP Award for the Visual Arts – Best Emerging Talent ausgezeichnet. Rodrigo Braga lebt und arbeitet in Rio de Janeiro und in Paris.
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert, Chefkuratorin MuseumsQuartier
Der Ausstellungskatalog ist vor Ort im MQ Freiraum erhältlich.
Öffnungszeiten
Di – So, 10 – 18h
Weihnachten & Silvester 2024/25
24.12. 10 – 14h
25.12. 10 – 18h
26.12. 10 – 18h
31.12. 10 – 16h
01.01. 12 – 18h
Anfahrt:
Öffentlich: U-Bahn U2 (MuseumsQuartier), U3 (Volkstheater), Straßenbahn 49 (Volkstheater), Bus 48A (Volkstheater)
Auto: Contipark-Tiefgarage am MuseumsQuartier
Google Maps
Eintritt frei
Für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren, Menschen mit Behinderung + 1 Assistenzperson, Berufsvereinigung Bildender Künstler:innen, IG Bildende Kunst, International Association of Art, Hunger auf Kunst und Kultur, MuseumsQuartier Card, Verband österreichischer Kunsthistoriker:innen, ICOM
Vermittlungsprogramm
Öffentliche Führungen in deutscher Sprache
Mi 08.01. & 12.02.2025, 17h
Teilnahme kostenlos mit gültigem Eintrittsticket
Individual- und Gruppenführungen
Buchung unter: tour@mqw.at
herman de vries
all this
Eröffnung: Di 18.03.2024, 19h
19.03. – 10.08.2025 | MQ Freiraum
Mit „all this“ zeigt das MQ die erste institutionelle Einzelausstellung von herman de vries in Österreich. Im MQ Freiraum werden Arbeiten aus den letzten 70 Jahren zu sehen sein.
Die Arbeit des niederländischen Künstlers (*1931, Alkmaar) fokussiert sich auf die Natur als autonomes Kunstwerk schlechthin. Seit den 1950er Jahren leiten sich de vries‘ künstlerische Aktivitäten nicht nur aus einer tiefen Liebe zur Natur ab, sondern auch aus seiner Tätigkeit als Forschungsassistent in der ökologischen Forschung. In all seinen vielfältigen Erscheinungsformen schafft de vries‘ Werk Raum und Möglichkeit, die Natur nicht als objektive und verwertbare Ressource zu betrachten, sondern als lebendigen, autonomen und bewusst handelnden Akteur wahrzunehmen. Der Künstler wird dabei zum Sammler und Präsentierenden der „Werke“ der Natur. Er integriert verschiedene Medien wie das Buch, die Fotografie, die Poesie und performative Aktivitäten in seine Praxis. Heute gilt das Werk von herman de vries als Vorreiter und bedeutendes Beispiel für den paradigmatischen Wandel, der derzeit in der zeitgenössischen Kunst stattfindet und von posthumanistischen Positionen zu Ökologie, Sprache, Geschichte und Theorie geprägt ist. Eine Publikation die den ökologischen Aspekt seines Werks untersucht erscheint in Kooperation mit dem Rijksmuseum Twenthe in Enschede, Niederlande.
Kuratiert von Dr. Cees de Boer (freier Kurator) und Verena Kaspar-Eisert (MQ Chefkuratorin).
herman de vries, steigerwald kosmologie, 2008/2010, Foto: studio herman de vries / Joana Schwender
Huda Takriti
Anatomy of an Endless Scene
Eröffnung: Di 18.03.2024, 19h
19.03. – 10.08.2025 | MQ Freiraum
Huda Takriti ist eine in Wien lebende syrische Künstlerin (*1990, Damaskus), die sich in ihrer interdisziplinären Praxis mit Fragen von Erinnerung, Identität, Migration und den Verflechtungen von persönlicher und kollektiver Geschichte auseinandersetzt. Durch den Einsatz von Archivmaterialien, gefundenen Objekten und persönlichen Erzählungen hinterfragt und kontextualisiert sie historische und gesellschaftliche Narrative neu. Ihre Kunst zeichnet sich durch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Dynamiken von Macht, Zeit und räumlicher Zugehörigkeit aus.
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert (MQ Chefkuratorin).
Abbildung: Clarity is the closest wound to the sun © Huda Takriti
Ausstellungsarchiv
Karina Mendreczky & Katalin Kortmann Járay: Oasis
Ausstellung im MQ Salon
Datum: 23.02.2023 bis 07.05.2023
Frauke Huber & Uwe H. Martin: LandRush
Ausstellung im MQ Freiraum
Datum: 23.02.2023 bis 07.05.2023