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Roland Rainer. (Un)Umstritten

20.10.2018 bis 07.01.2019 - Architekturzentrum Wien

Roland Rainer. (Un)Umstritten

ARCHITEKTUR


Seine Stadthalle war gerade in Bau, als Roland Rainer 1956 auch am Ideenwettbewerb zur Sanierung eines damals desolaten Altstadt-Ensembles in der Nähe des Stephansdoms teilnahm.

In der Nachkriegszeit galt das sogenannte „Blutgassenviertel“ hinter dem Stephansdom mit seinen eng gedrängten Häusern als unmodern. Nachdem man zuerst über eine „Entkernung“ diskutiert hatte, wurde 1956 ein Ideenwettbewerb mit dem Ziel der „Gesundung der baulichen Verhältnisse im Wiener Altstadtgebiet“ ausgeschrieben. Zwar forderte man die harmonische Verbindung von Alt und Neu, der Substanzerhaltung wurde aber keine Priorität eingeräumt: „Um die Freiheit des Ideenwettbewerbs nicht zu beschränken, wird die Einhaltung der denkmalpflegerischen Vorschreibungen nicht als Bedingung gefordert […].“

Insgesamt wurden 33 Projekte eingereicht. Planungsziel war kein rein kommerzielles Innenstadtviertel, sondern eine Mischung mit öffentlichen Einrichtungen wie Kleinkinderhort, Bücherei und Volksheim sowie eine verbesserte Verkehrssituation. Die Jury vergab an Roland Rainer den 2. Preis hinter dem Architekturbüro Theiss & Jaksch. Sie lobte die „künstlerische Qualität“ und die „erfreuliche Synthese von Alt- und Neubestand“ ebenso wie die geschickte Einbeziehung des Pawlatschenhauses in der Blutgasse 3.

Keiner der Entwürfe wurde weiterverfolgt. Stattdessen wurden die Häuser in den 1960er Jahren saniert – mit einer besonderen Zielgruppe vor Augen: kulturelle Persönlichkeiten, die bereit wären, der Atmosphäre willen auf einen gewissen modernen Standard zu verzichten. Bekannte Schauspieler*innen und Künstler*innen zogen in Folge statt der Altmieter*innen ein. In der Erdgeschoßzone siedelten sich viele Galerien an. Eine „Luxussanierung“ nannte der Stadtplaner Leopold Redl dieses frühe Beispiel Wiener Stadterneuerung.

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