Flavia Mazzanti: Beyond My Skin

Eröffnung: Fr 01.03., 19h | MQ Raum D

Seit 2019 erforscht und untersucht Flavia Mazzanti in ihrer künstlerischen Praxis die Beziehung zwischen hybriden Körpern und ihrer physischen und sozialen Umgebung. Durch den Einsatz von immersiven Medien, interaktiven Installationen und experimentellem Filmemachen setzt sie sich häufig mit kunstphilosophischen Theorien des Postanthropozentrismus und des neuen Materialismus auseinander und ist daran interessiert, alternative Perspektiven auf uns selbst und unsere Umwelt anzubieten.
Ihr neuestes Projekt, Beyond My Skin (2023), ist eine interaktive Installation und Live-Performance, die sich mit den Themen Identität und digitale Integration in einem post-anthropozentrischen Kontext auseinandersetzt. Das Projekt schafft einen phygitalen Raum, in dem die Besucher:innen eine neue Form der Selbstwahrnehmung und -darstellung außerhalb traditioneller binärer und gesellschaftlicher Darstellungen (Avatare) erleben können. In der interaktiven Installation berühren sich die Besucher:innen nicht physisch, sondern interagieren in ihren abstrakten, in Echtzeit generierten virtuellen Körpern und erforschen gemeinsam die hybride Beziehung zwischen ihren physischen Körpern und ihrer digitalen Darstellung. Sie erforschen etwas so Körperliches wie das Gefühl der "Berührung" und seine Bedeutung im digitalen Bereich. In diesem Zusammenhang interessiert sich Mazzanti für Themen der Verkörperung und verschiedene Arten, die An- und Abwesenheit des Gefühls der "Berührung" zu erfahren, und fordert die Besucher:innen auf, ihr Verständnis von Körperlichkeit und digitaler Existenz zu überdenken.
In seiner adaptierten, nicht-interaktiven Version bei ASIFAKEIL präsentiert das Projekt verschiedene Animationen, die in Echtzeit mit zwei Performern aufgenommen wurden und hier in einer installativen und nicht-linearen Weise gezeigt werden, um das Streben nach Verbindungen in unserer scheinbar unverbundenen Welt zu betonen.

Ein Projekt von: Flavia Mazzanti
Realisiert von: Immerea
Konzept und künstlerische Leitung: Flavia Mazzanti
Projektleitung, Gestaltung und Installation: Manuel Bonell
Darsteller:innen: Olivia Hild, Imani Rameses
Ton: Brootworth
Technischer Künstler: Tobias Mayer
Programmierung: Catherine Joy Calupas, Michael Bonell
Realisiert mit Unterstützung von: Stadt Wien und Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS)

Flavia Mazzanti (ITA/BRA, *1994) ist eine in Wien ansässige Künstlerin und Unternehmerin im Bereich der virtuellen Realität und der digitalen Medien mit einem Hintergrund in Architektur. Durch den Einsatz von immersiven Medien, interaktiven Installationen und experimentellem Filmemachen erforscht ihre Arbeit künstlerisch-philosophische Konzepte über Post-Anthropozentrismus, neuen Materialismus, Körper und Identität mit dem Interesse, alternative Perspektiven auf uns selbst und unsere Umwelt zu bieten. Mazzanti schloss ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien mit Auszeichnung ab und erhielt den Gustav-Peichl-Preis für Architekturzeichnung sowie den Würdigungspreis für künstlerische Arbeit. Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet - unter anderem beim Ars Electronica Festival (AT), DA Z - Digital Arts Festival Zürich (CH), Museum Kunst Haus Wien (AT), ADAF - Athens Digital Arts Festival (GR), m|i|mo - Museum of the moving image (PT). Flavia ist außerdem Mitbegründerin von Immerea - einem interaktiven Medienunternehmen, das sich auf die Entwicklung von VR-Spielen und virtuellen Installationen konzentriert, Mitorganisatorin von XRVienna und als Universitätsdozentin und Sprecherin bei nationalen und internationalen Symposien und Festivals tätig. Sie ist auf der Forbes 30 Under 30 Europe Liste für 2023 gelistet.