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5 Fragen an MQ Direktor Christian Strasser

Interview

5 Fragen an MQ Direktor Christian Strasser

Was ist ihre Lieblingsjahreszeit im MQ? Stimmt es, dass in ihrem Büro im 18. und 19. Jahrhundert der Oberhofstallmeister des Kaisers gewohnt hat? Wie verbringt man am besten einen Tag im MQ? Was unterscheidet das MQ von anderen Kulturarealen auf der Welt? Wo sehen Sie die Zukunft des MQ?

Lesen Sie die Antworten von MQ-Direktor Christian Strasser.

Was ist ihre Lieblingsjahreszeit im MQ?

Momentan ist das natürlich der Frühling. Immer an dem Tag, an dem unsere Möbel in den Höfen aufgestellt werden, regt sich das Leben im ganzen MQ. Heuer waren noch gar nicht alle Möbel ausgepackt, da lagen schon die ersten Sonnenanbeterinnen und Sonnenanbeter darauf und ein paar Kinder sind schon freudig darauf herumgesprungen. Damit ist das blühende Leben wieder eingekehrt in den MQ-Höfen. Von frühmorgens bis spätabends hört man die Menschen.


Stimmt es, dass in ihrem Büro im 18. und 19. Jahrhundert der Oberhofstallmeister des Kaisers gewohnt hat?

Ja, das ist richtig. Das MQ wurde für Pferde gebaut im 18. Jahrhundert und war einer der prächtigsten Marställe Europas mit bis zu 600 Pferden. Da musste natürlich auch das Personal untergebracht werden. Von der Barockarchitektur profitieren wir übrigens heute noch immer. In Wien kann es im Sommer ganz schön heiß werden. In den MQ Höfen weht aber immer eine leichte kühlte Brise, was einen Aufenthalt im Sommer so angenehm macht. Die Architekten haben dies Eingänge und Höfe so gebaut, dass dieser Effekt entsteht, damit das Areal belüftet und der strenge Geruch der vielen Pferden zerstreut wird.

 

Wie verbringt man am besten einen Tag im MQ?

Einen Tag? Das MQ bietet genug Möglichkeiten für ein ganzes Jahr. Nein, Scherz beiseite. Ich würde den Tag mit einem Frühstück in einem unserer großartigen Gastronomiebetriebe beginnen. Mit ein bisschen Wetterglück schon im Gastgarten. Danach durch die Museen streifen und sich Inspirationen suchen. Zu Mittag Lunch mit Blick auf die belebten Höfe und ein wenig Entspannen auf den Hofmöbeln. Mit frischer Energie geht’s danach ins Q21, die Kreativzone des MQ, entweder mit einer Führung, oder durch die Schauräume und den frei_raum. Wer Kinder hat, dem stehen eine Reihe von Kinderprogrammen zur Verfügung. Bevor man sich wieder in ein Museum begibt, würde ich empfehlen, die versteckten Winkel und Ecken des MQ zu erkunden. Es gibt nämlich genug davon. Wenn der Abend hereinbricht, dann gibt’s zahlreiche Programme, entweder Konzerte in den Höfen oder Aufführungen und Kulturprogramm in den Institutionen. Ich würde empfehlen, sich mit Freunden zu treffen und das verkehrsfreie Gelände zu genießen, den Alltag zu vergessen und sich hier auf neue Ideen bringen zu lassen.

Was unterscheidet das MQ von anderen Kulturarealen auf der Welt?

Für die Menschen in Wien ist das MQ ein öffentliches Wohnzimmer. Das besondere daran ist, dass man sich hier immer wohlfühlen kann und so gut wie nie allein ist. In vielen Kulturbezirken auf der Welt ist ab 18 Uhr Schluss und man ist alleine. Im MQ spürt man das Leben, und man spürt es auf eine sehr angenehme Art. So etwas kann man nicht planen, das entsteht. Ich denke, es hat damit zu tun, dass das MQ von Anfang an alle Menschen eingeladen hat. Offenheit ist unsere wichtigste Botschaft.

Wo sehen Sie die Zukunft des MQ?

Ich sage immer: Das MQ ist das Kulturareal der Zukunft. Warum? Menschen aus der ganzen Welt kommen hier her und fühlen sich intuitiv wohl. Man kann alleine auf einem Möbel entspannen und ist trotzdem nicht einsam. Man kann sich mit aktueller Kunst beschäftigen, bekommt aber nichts aufgezwungen. Man hört hier viele Stimmen und Sprachen. Hier arbeiten viele Menschen, viele verbringen aber auch ihre Freizeit hier. Die Zukunft bedeutet, dass wir wieder mehr aufs Gemeinsame setzen werden und dass der öffentliche Raum immer wichtiger wird.

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