30.05.2008 bis 07.09.2008
Erich Lessing: Karajan
KUNST
Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag von Herbert von Karajan
Von 30.05.'08 – 07.09.'08
Thema der Ausstellung ist eine groß angelegte Foto-Reportage von Erich Lessing über Herbert von Karajan (1908 - 1989). Lessing dokumentiert im Sommer 1957 im Auftrag des US-Magazins „Esquire" äußerst intensive Arbeitswochen des Dirigenten.
Ca. 70 Fine Art Prints in Schwarz-Weiß, unter der Aufsicht von Erich Lessing hergestellt, zeigen Reisen, Momente der Probenarbeit, Aufführungen und Szenen hinter den Kulissen sowie Momente der Entspannung.
Die Aufnahmen entstanden an vier Schauplätzen: Bei Einspielungen und Konzerten in Berlin, Luzern, Wien und in Salzburg - hier hatte Herbert von Karajan im Rahmen der Sommer-Festspiele die musikalische Leitung und auch die Regie der Opern „Fidelio" und „Falstaff" übernommen.
Erich Lessing
Erich Lessing wurde 1923 in Wien als Sohn eines Zahnarztes und einer Konzertpianistin geboren. Im Dezember 1939 konnte er noch nach Palästina auswandern, lernte Radiotechnik am Technion in Haifa, arbeitete als Karpfenzüchter in einem Kibutz, war Taxichauffeur und fand schließlich zu seinem Jugendhobby, der Photographie zurück. Er war Kindergarten- und Strandphotograph und schließlich Photograph bei der britischen Armee.
1947 kehrte er nach Österreich zurück und wurde Photoreporter bei der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press. Seit 1951 ist Erich Lessing Mitglied der Photographen-Kooperative Magnum, mit Sitz in Paris und New York. Er arbeitete für die Zeitschriften Heute, Quick, Life, Paris Match, Epoca und viele andere.
Erich Lessing hat mehr als 40 eigene Kunstbücher publiziert, die in österreichischen, deutschen, französischen, niederländischen, ameri-kanischen, schwedischen und italienischen Verlagen erschienen sind.
"Szene" über Burgtheater und Oper in der Österr. Staatsdruckerei (eines der ersten Bücher mit Farbbildern) "Die Odyssee" Homer nachreisend, "Imago Austriae" Geschichte Österreichs, "Die Bibel" als Geschichte der Juden, "Die Reisen des Paulus", "Die italienischen Renaissance", "Die Niederlande", "Die Geschichte Frankreichs" und viele andere.
1973 wurde ihm vom Bundespräsidenten Franz Jonas der Professortitel verliehen.
Für seine Reportagen über die ungarischen Revolution erhielt er 1956 den American Art Directors' Award. Preise für Bücher und sein Gesamtwerk waren der französische "Prix Nadar", der Dr. Karl Renner Preis, der GroßePreis der Stadt Wien und das silberne Ehrenzeichen der Stadt Wien und das große goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
1997 erhielt er den großen Österreichischen Staatspreis für künstlerische Photographie. Er ist Ehrenmitglied des Künstlerhauses.
Er hat Workshops in Arles, Salzburg und anderen Städten geleitet, für die UNIDO in Indien einen Lehrstuhl für Photographie aufgebaut, an der Hochschule für angewandte Kunst unterrichtet.
Erich Lessing hat seine Photographien in einem Archiv von über 40.000 großformatigen Farbdias gesammelt, dem "Erich Lessing - Kunst- und Kulturarchiv", das über ein eigenes Software-Programm benützt werden kann. Stichwörter können auf Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Japanisch aufgerufen werden. Sein Archivprogramm wird in Photoagenturen und Verlagen in den Vereinigten Staaten, in Europa, in Korea und Japan benützt. Die Digitalisierung in hoher Auflösung erlaubt es, Bilder über Standleitung oder e-mail zu versenden.
Erich Lessing lebt in Wien. Er ist mit einer Journalistin verheiratet und hat drei Kinder und fünf Enkelkinder.
Foto: E. Lessing, H.v.Karajan inspiziert ein neues Kleinflugzeug, 1957, © Erich Lessing