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TONSPUR 52: Arnold Dreyblatt (USA) - Cage Cut Up

07.05.2012 bis 18.08.2012

TONSPUR 52: Arnold Dreyblatt (USA) - Cage Cut Up

FREIZEIT & OUTDOOR, KUNST


TONSPUR 52: Arnold Dreyblatt (USA) - Cage Cut Up TONSPUR 52: Arnold Dreyblatt (USA) - Cage Cut Up

TONSPUR 52: Arnold Dreyblatt (USA) - Cage Cut Up
8-Kanalinstallation

Datum: 07.05. bis 18.08., täglich 10-20h
Ort: TONSPUR passage, Durchgang zwischen MQ Hof 7 und 8
Eröffnung anlässlich der Finissage von MEMBRA DISJECTA FOR JOHN CAGE: So 06.05., 17h
Eintritt frei!

"Da nicht nur meine Performances sondern auch meine Installationen immer textbetonter werden, habe ich mich von neuem mit John Cages' Textkompositionen auseinandergesetzt. Meine Beschäftigung mit der visuellen und auditiven Wahrnehmung fragmentarischer Textebenen findet sich sichtlich auch in Cages' umfassenden Experimenten mit Textlayouts und dem gesprochenem Wort.

2011 schuf ich auf Einladung der Akademie der Künste in Berlin für die Ausstellung "A Room for Cage" die Arbeit "Writing Cage". Als Vorbereitung dafür exzerpierte ich Passagen aus meiner Taschenbuchausgabe von "A Year from Monday: New Lectures and Writings by John Cage" (1967) und fertigte eine Liste aller Sätze aus dem Buch an, in denen die Worte "text", "writing" oder "reading" vorkommen. Dann suchte ich nach dem Zufallsprinzip Sätze aus dieser Liste aus. In der neuen Installation stelle ich diese Passagen Cages' nun anderen Textfragmenten gegenüber, nämlich von handschriftlichen Karteikarten aus dem Archiv des Jüdischen Museums Berlin. Dazu wählte ich jene Karten, die über Zustand und Lesbarkeit ungenannter Archivdokumente Auskunft geben.

Diese beiden vorderhand disparaten Textlisten wurden hernach weiter zerstückelt und nach einer Variante der von Brion Gysin erfundenen und von William S. Burroughs so oft verwendeten "Cut-up"-Technik durchmischt. Texte aus zwei verschiedenen Quellen treffen also aufeinander und erzeugen damit neue Zufallsassoziationen. Das Cut-up resultierte in einer finalen Liste bestehend aus 329 einzelnen Textfragmenten von einem bis 15 Worten Länge. Die beiden Ausgangslisten wurden dann in einem ORF-Studio von den Künstlern Sam Ashley und Ray Kass, beide unlängst Teilnehmer am Projekt TONSPUR, eingesprochen.

Eine eigens geschriebene Software sendet die gesprochenen Textfragmente in Zufallsreihenfolge aus einer Datenbank auf verschiedene Lautsprecher. Der Algorithmus ist vorgegeben, überlässt jedoch viel dem Zufall. So erleben wir ein Gespräch mit unerwarteten, sich niemals wiederholenden Wendungen.

Während der Vorbereitung der Arbeit bewohnte ich ein Atelier in der Nähe der TONSPUR_passage im MQ Wien. Oft staunte ich über die Vielfalt und Dichte der vom Vorplatz in meinen Wohnraum dringenden Geräuschkulisse. Aus der Ferne wehende Bruchstücke von Sam Ashleys Installation "Freedom From Happiness" mischten sich mit dem Gemurmel der Leute, die unter meinen vier Atelierfenstern vorbeizogen. Ein Wochenende lang machte ich zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten Aufnahmen von dieser Klangkulisse. Dann schnitt ich ein Tonfile, das nun als Klangteppich unter den Stimmen liegt. Dieser fungiert als eine Art Nachbetrachtung der Passage aus einer zwar nicht weit zurückliegenden, aber dennoch vergangenen Zeit."

- Arnold Dreyblatt


www.tonspur.at

 

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