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FACELESS part I

FACELESS part I

Eröffnung

Mi 03.07., 19h

Zeitraum

04.07. bis 01.09.2013

Öffnungszeiten

Di-So 13-19h

Eintritt

frei

Presserundgang: Mi 03.07., 10h

KünstlerInnen:

Marina Abramović  (SRB/USA), Marc Bijl (NDL/GER), Thorsten Brinkmann (GER), Ondrej Brody (CZE) & Kristofer Paetau (FIN), Asger Carlsen (DNK/USA), Nezaket Ekici (TUR/GER), Shahram Entekhabi (IRI/GER), Caron Geary aka FERAL is KINKY (GBR), David Haines (GBR/NDL), Ren Hang* (CHN), Sabi van Hemert (NDL), Ursula Hübner (AUT), Damier Johnson aka REBEL YUTHS* (NGR/ITA), Brian Kenny (USA), Ute Klein (GER), Nienke Klunder (USA), Manu Luksch (AUT/GBR), Zachari Logan* (CAN), Maison Martin Margiela, Slava Mogutin (RUS/USA), Veljko Onjin (SRB), Bernd Oppl (AUT), Tanja Ostojić (SRB/GER), Gareth Pugh (GBR), Eva-Maria Raab (AUT), Ana Rajcevic (SRB/GBR), Tarron Ruiz-Avila* (AUS), Viktor & Rolf (NDL), Daphne Rosenthal (NDL/USA), Mustafa Sabbagh (JOR/ITA), Olivier de Sagazan (FRA), Daniel Sannwald (GER/GBR) for WOODKID, Frank Schallmaier (NDL), Hester Scheurwater (NDL), Jan Stradtmann (GER), Sergei Sviatchenko* (UKR/DNK), Jun Takahashi for UNDERCOVER (JPN), Marc Turlan (FRA), Levi van Veluw (NDL), Philippe Vogelenzang & Majid Karrouch (NDL), Addie Wagenknecht (USA) & Stefan Hechenberger (AUT), Katsuya Kamo for Junya Watanabe COMME des GARÇONS (JPN) und Bernhard Willhelm (GER/FRA).
*Q21 Artists-in-Residence

© David Payr

Die Ausstellung "FACELESS part I", die am 3. Juli um 19 Uhr im frei_raum Q21 exhibition space/MQ eröffnet, zeigt zeitgenössische Arbeiten aus Kunst und Mode, in denen Gesichter versteckt, transformiert oder maskiert sind. Neben rund 100 Werken von u.a. Marina Abramović, Thorsten Brinkmann, Asger Carlsen, Shahram Entekhabi, David Haines, Ren Hang, Ute Klein, Nienke Klunder, Manu Luksch, Slava Mogutin, Mustafa Sabbagh, Jan Stradtmann, Levi van Veluw runden Masken insbesondere von Maison Martin Margiela, Jun Takahashi für UNDERCOVER sowie Katsuya Kamo für Junya Watanabe's COMME des GARÇONS die Ausstellung ab.

Die sozio-politischen Folgen von 9/11 sind für den Künstler Bogomir Doringer (SRB/NED) Impulsgeber für die Ausstellung, die er in Zusammenarbeit mit Brigitte Felderer von der Universität für angewandte Kunst Wien kuratiert. Je mehr der Wert der fazialen Identifizierbarkeit stieg, desto deutlicher fanden und finden abstrahierende Formen und Darstellungen von Gesichtern Eingang in die künstlerische Produktion. So auch für Bogomir Doringer, der seit Jahren zum Thema "FACELESS" im Mode- und Kunstbereich arbeitet und meint: "Unsere instabile Identität sehnt sich nach einer Rückkehr der Maske, um diese wie in vergangenen Zeiten zum Schutz, zur Tarnung, als Requisit oder bloß zum Vergnügen zu tragen."

"Die medialen Fratzen relativieren nicht allein die Selbstwahrnehmung, konfrontieren uns nicht nur mit unvergleichlichen Spiegelbildern, verführen zu übersteigerter Selbstkontrolle. Längst sind sie zu Spuren geraten, die im großen Netz unauslöschlich geworden sind. Verewigt im Buch der Gesichter bleibt man auffindbar, identifiziert und wird letztendlich nicht nur an Projektionen und Wunschvorstellungen aller Art sondern in aller Konsequenz an erlaubte wie heimliche Kontrollinstanzen preisgegeben. Man taucht auf und nie mehr ab. Und so zeigt 'FACELESS' die unterschiedlichen Strategien und Projekte der Auflehnung und Selbstermächtigung gegenüber diesen übermächtigen uneinholbaren Vorgaben", so Brigitte Felderer.

Der deutsche Künstler Thorsten Brinkmann erscheint in seinen Selbstporträts stets gesichtslos. Für die Fotografien, die in Farbe, Pose und Anordnung an klassische Porträtmalerei erinnern, fügt er gebrauchte Alltagsgegenstände und Sperrmüll als "objets trouvés" zusammen.

© David Payr

Eine "public persona" wie Marina Abramović  versucht dagegen, ihren hohen Wiedererkennungswert in fotografischen Selbstporträts zu mindern. Frank Schallmaier wiederum verwendet für seine Collagen Fotos, die er in sozialen Netzwerken und Online-Partnerbörsen für Homosexuelle findet: sie zeigen Personen, die bei der Selbstdarstellung auf jegliche Gesichtserkennung verzichten. Hester Scheurwater thematisiert in ihren Fotoarbeiten die mediale Repräsentation von Frauen als Objekt der Begierde. In Ute Kleins Fotografien verschmelzen die Körper von Liebenden zu temporären Skulpturen. Nienke Klunder parodiert in ihren Selbstporträts die triviale Omnipräsenz erotischer Bilder während die Protagonisten in Jan Stradtmanns Fotoarbeit wahrlich vom Gesichtsverlust gezeichnet sind.

Im avantgardistischen Modebereich setzt man seit Jahren auf Maskierungen um die Individualität der Trägerin auszulöschen. "FACELESS" zeigt dazu Kreationen von Labels wie Maison Martin Margiela, Gareth Pugh, Viktor & Rolf und Bernhard Willhelm. Zum ersten Mal in Österreich werden Arbeiten des Künstlers und Designers Jun Takahashi für das japanische Modelabel UNDERCOVER sowie des Stylisten Katsuya Kamo für Junya Watanabe's COMME des GARÇONS präsentiert.
Die Abteilung für Bühnen- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur der Universität Mozarteum Salzburg zeichnet sich zum zweiten Mal für die Ausstellungsarchitektur im barocken freiraum quartier21 INTERNATIONAL/MQ verantwortlich. Unter der Leitung von Professor Henrik Ahr haben die Studenten Thilo Ullrich und Martin Hickmann ein Präsentationskonzept entwickelt, um die rund 100 Arbeiten unterteilt in Themenbereiche wie Burka, Hooligan, Sex, Fetisch und Mutanten in eine aufwändige Inszenierung einzubetten.

Die Ausstellung wird am 3. Juli um 19 Uhr mit Performances von Addie Wagenknecht und Stefan Hechenberger, FERAL is KINKY und REBEL YUTHS eröffnet. Filmvorführungen im Rahmen der frame[o]ut - Digital Summer Screenings, Kuratorenführungen, ein Artist Talk mit Dora Budor, der Kinderworkshop "Digital Mask" von Bernd Oppl in Kooperation mit der Jugendorganisation Bund Europäischer Jugend/Junge Europäische Föderalisten (BEJ/JEF) sowie die "Surveillance Documentation" von Addie Wagenknecht und Stefan Hechenberger, ein Projekt von Artistic Bokeh und der Universität für angewandte Kunst Wien, sind Teil des Rahmenprogramms.

Ende Juni geht die Website zur Ausstellung www.facelessexhibition.com online. BesucherInnen und KünstlerInnen sind eingeladen "gesichtslose" Bilder hochzuladen. Nach Auswahl durch den Kurator werden einige von diesen in "FACELESS part II" präsentiert. Der zweite Teil der Ausstellung, der am 27. September eröffnet wird, widmet sich der Neuerfindung der Privatsphäre.

© David Payr

"FACELESS" wird in Kooperation mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group, der Universität Mozarteum Salzburg, der Botschaft des Königreichs der Niederlande sowie mit Unterstützung von Partnern und Sponsoren aus dem In- und Ausland organisiert.

Ausstellungsansichten

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Caron Geary aka FERAL is KINKY

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Asger Carlsen: Hester

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Photo: David Payr

Addie Wagenknecht: Asymmetric Love

Photo: David Payr

Interviews

Interview

Rebel rebel, Yuths!

Damier Johnson is fashion designer and artistic director behind the label REBEL YUTHS. He has shown two of his knitted masks at the exhibition Faceless part I and is now going to present a whole…

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