02.12.2015 bis 30.01.2016 - MQ ART BOX
Veranstalter: MQ Kulturmieter:innen
Daniel Spoerri: Eine schöne Bescherung
KUNST
Eröffnung: Mi 02.12., 19h
Ort: MQ ART BOX
Eintritt frei
Zur Adventszeit hat Daniel Spoerri eigens für die ArtBox zwei seiner Installationen miteinander verzahnt: das 2010 – 2015 entstandene Werk „alpha & omega“ und eine Gruppe Tannenbaum-Skelette in unterschiedlichen gusseisernen Christbaumständern.
Die griechischen Anfangs- und Endbuchstaben des Alphabets stehen symbolisch für Anfang und Ende des Lebens. Auf ca. 30 Kinder- und Puppenstubenstühlchen, die als Sockel dienen, sind Schädel montiert. Diese Objekte stammen aus unterschiedlichsten Kulturen; wie zum Beispiel ein Aborigine-Schädel aus Neuguinea mit Nasenknochenschmuck auf einem Schulstühlchen aus der ehemaligen DDR. Der älteste ist ein Keltenschädel aus den Grabungsfunden in Hallein – ein Geschenk des verstorbenen Künstlerfreundes Alfons Schilling – montiert auf einem himmelblauen Kinderküchenschemel.
D.S. 2015
1981 stellte Daniel Spoerri im Rahmen der von ihm und Dr. Marie-Louise Plessen in Berlin realisierte Ausstellung “Musée sentimental de Prusse“, zum Stichwort „Weihnachten“ einen Haufen Tannenbaumständer aus, in denen teilweise nadellose Tannenbäume vom Vorweihnachtsfest steckten. Gefunden hatte er diese „auf vermüllten Baulücken, die noch überall wie Zahnlücken an den noch nicht verdauten Krieg gemahnten.“
Zitat: „Diese ständige Verwandlung, das ist, glaube ich, Leben.“
Daniel Spoerri wurde am 27. März 1930 geboren.
Seine Biografie als bildender Künstler begann 1959. In diesem Jahr hatte Spoerri, der vorher neben unterschiedlichsten Gelegenheitsberufen auch Balletttänzer und Regieassistent war, eine Bildidee, die ihm einen Platz in der Kunstgeschichte sicherte: Das „Fallenbild“ („In ordentlichen oder unordentlichen Situationen zufällig gefundene Gegenstände werden genau dort, wo sie sich befinden, auf ihrer Unterlage [...] befestigt.“. Die so entstandenen Assemblagen wurden als Bilder an die Wand gehängt.)
Daniel Spoerri gehört zu den Begründern des „Nouveau Réalisme“, eine Kunst, die die Wirklichkeit so zeigen wollte, wie sie ist („donner à voir“).
Es folgten viele weitere Konzepte und Projekte: die „Eat Art“ und in Folge verschiedene Bankette, das Ausstellungsprinzip „Musée sentimental“ und zahlreiche Werkserien im Bereich Assemblage.
Er wurde mit vielen Auszeichnungen geehrt. 2016 erhält er den Lovis-Corinth-Preis.
Daniel Spoerri lebte in Rumänien, in der Schweiz, in Frankreich, Griechenland, Deutschland, Italien und Österreich. Er gründete zwei Stiftungen: Den Skulpturenpark „Il Giardino di Daniel Spoerri – Hic Terminus Haeret“ in der Toskana, und ein Ausstellungshaus und Esslokal in Hadersdorf am Kamp (NÖ).
<link http: www.danielspoerri.org>www.danielspoerri.org
<link http: www.spoerri.at>www.spoerri.at