29.06.2007 bis 28.10.2007
Traum und Trauma
KUNST
Werke aus der Sammlung Dakis Joannou, Athen
29.06.-28.10.07
Eröffnung: 28.06.07
Der Ort, an dem das Trauma seinen Ursprung hat, ist ein Nicht-Ort des Bruchs zwischen Bewusstsein und Wahrnehmung. Im Trauma manifestiert sich die Realität als symbolische Wunde des Seins in direkter Intensität. Trauma ist Leerstelle, Lücke im Bewusstsein, die durch Anstrengungen des Gedächtnisses nur bedingt geschlossen werden kann. Arbeiten in der Ausstellung wie jene von Olafur Eliasson, Jim Shaw, Kiki Smith, Christopher Wool oder gar Jeff Koons markieren diese Negativität. Eine „Ästhetik des Traumas“ veranschaulicht Formen des Schmerzes, der Angst und der Verletzung (etwa bei William Kentridge), die sich häufig dem Körper einschreiben sie zeigt die Wunde des Seins und die Verwundung des Existenziellen, visualisiert innere Befindlichkeiten und verrückte Wahrnehmungen der Realität. Sie entdeckt eine Kunst, die Verdrängtes und Verworfenes visualisiert (wie bei Cindy Sherman, Gregory Crewdson, Urs Fischer, Tim Noble/Sue Webster) und damit auch schmerzhaft besetzte Wünsche, Begierden und Träume freilegt.
Zeichnungen einer jungen Künstlergeneration darunter Tauba Auerbach, Marcel Dzama, Elliott Hundley, Cameron Jamie, Doroto Jurczak, Georgia Sagri, Dasha Shishkin, Christina Soulou, Ralf Ziervogel vermitteln Impressionen des Unbewussten und veranschaulichen in häufig abstrakten, manchmal arabesken, ungeordneten, netzartigen und cerebralen Strukturen traumähnlich verworrene Gespinste.
Die Ausstellung Traum und Trauma findet in der Kunsthalle Wien und erstmals in den Räumen der Hofstallung des MUMOK statt. Hier entsteht ein metaphorischer Gedächtnisraum , in dem installative Werke von Nari Ward, Olafur Eliasson und Maurizio Cattelan das Zentrum bilden.
In Kooperation mit Dakis Joannou, Athen und der Kunsthalle Wien
Öffnungszeiten: tägl. 10-18h, Donnerstag 10-21h
Foto: Tim Noble/Sue Webster, (c) the artists