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Über das MQ Artist-in-Residence Programm

Das Artist-in-Residence Programm des MuseumsQuartier bietet jährlich rund 60 internationalen Künstler:innen die Möglichkeit im MuseumsQuartier zu leben und zu arbeiten, ihre künstlerischen Projekte weiterzuentwickeln und die lokale Kunst- und Kulturszene kennenzulernen. Ziel des MQ Artist-in-Residence Programms ist wiederum die lokale Kunst- und Kulturszene laufend mit externen und neuen Impulsen zu beleben und durch die Einbindung internationaler Künstler:innen den Austausch zu fördern.
Das Artist-in-Residence Programm ist mit seinen acht ganzjährig bespielten Wohnstudios nicht nur das wichtigste AiR Programm im Stadtzentrum Wiens, sondern auch eines der größten AiR Programme in Österreich.

© MuseumsQuartier Wien, Foto:Thomas Meyer

Ort und Umfeld

Das MQ Artist-in-Residence Programm ist einmalig. Alle acht Wohnstudios befinden sich auf dem Gelände des MuseumsQuartier, dessen historischer Baubestand von einem der bedeutendsten europäischen Architekten der Barockzeit, Johann Fischer von Erlach geplant wurde. Als kaiserliche Hofstallungen errichtet ist das MuseumsQuartier heute eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale im Zentrum Wien. Die wichtigsten Museen Wiens sowie dutzende mittlere und kleine Institutionen und Kunstinitiativen sind im bzw. um das MuseumsQuartier angesiedelt. Das MQ Artists-in-Residence Programm ist Teil dieses vibrierenden Kunst- und Kulturlebens.

Organisatorische und kuratorische Betreuung

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der individuellen Betreuung der Künstler:innen durch das Team des MuseumsQuartier, welches nach Möglichkeit die Gastkünstler:innen untereinander aber auch mit der lokalen Kunst- und Kulturszene vernetzt. Diese aktive Arbeit ermöglicht einen lebendigen und nachhaltigen internationalen Kunst- und Kulturaustausch.

Inhaltliche Schwerpunktsetzungen

In Einklang mit der inhaltlichen Ausrichtung des gesamten MuseumsQuartier stehen auch beim MQ Artist-in-Residence Programm zwei Schwerpunkte im Fokus:

Kunst & Ökologie
Mit der Initiative MQ goes Green ist das MuseumsQuartier Vorreiter für die Verbindung von Kunst, Kultur und Natur. Durch nachhaltige Vorhaben sowie ökologische Schwerpunktthemen soll ein wichtiger Beitrag zur Transformation unserer Gesellschaft geleistet werden, mit dem Ziel bis 2030 ein klimaneutrales Kunst- und Kulturareal zu werden. Vorrangige Projekte sind etwa ein ressourcenschonender Betrieb und die Begrünung der Innenhöfe. Dieser Fokus auf ökologische Themen spiegelt sich auch im künstlerischen Programm wider. Seit 2023 ist ein Studio dem Thema „Art & Ecology“ gewidmet, in dessen Rahmen Künstler:innen, die sich mit ökologischen Themen auseinandersetzen, eingeladen werden.

Gesellschaftlich relevante Themen und Solidarität mit Artists at Risk
Bewusst bietet das MuseumsQuartier Künstler:innen aus Ländern in denen Krieg herrscht oder in denen freie Kunstausübung und Meinungsfreiheit unterdrückt werden, einen Ort um sich weiterzuentwickeln und auszutauschen. Ausgewählt werden die Künstler:innen des MQ AiR Programms dabei stets auf Basis ihrer künstlerischen Relevanz sowie ihrer individuellen Einstellungen und nicht aufgrund ihrer Nationalität.

Programmstruktur

Das MQ Artist-in-Residence Programm wurde 2002 etabliert. Das MuseumsQuartier kooperiert dazu seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit großen, institutionellen Partner:innen wie dem Österreichischen Außenministerium (BMEIA), dem Österreichischen Kulturministerium (BMKOES), dem Netzwerk tranzit.org/ERSTE Stiftung sowie mit kleineren Kunst- und Kulturinitiativen.

Konditionen

Die Konditionen sind für alle Gastkünstler:innen gleich. Die MQ Artists-in-Residence leben kostenlos in einem der acht Wohnstudios am Areal des MuseumsQuartier und erhalten ein Stipendium in der Höhe von Euro 1.300,- pro Monat. Zusätzlich erhalten die Stipendiat:innen aus EU Ländern einen Reisekostenzuschuss in der Höhe von Euro 300,- bzw. aus außereuropäischen Ländern einen Reisekostenzuschuss in der Höhe von Euro 500,-.

Studios und Schwerpunkte

  • tranzit.org/ERSTE Stiftung Studio für Künstler:innen aus Kroatien, Rumänien, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ukraine und Ungarn

Das MQ Artist-in-Residence Studio tranzit.org/ERSTE Stiftung, ist Teil des langfristigen Bestrebens der ERSTE Stiftung, kritische zeitgenössische Kunst zu fördern und die fragile Situation der Künstler:innen insbesondere in der Region Mittel-, Ost- und Südosteuropa, zu stärken.
Die langjährige Partnerschaft mit dem MQ reicht bereits in das Jahr 2002 zurück, als die ERSTE Stiftung in Kooperation mit dem tranzit-Netzwerk die Etablierung des MQ AiR Programmes unterstützte. Im konsequenten Bestreben das Fortbildungsangebot für Kunstschaffende aus der CEE-Region voranzutreiben, wurde das Residency-Angebot über die Jahre erweitert und mittlerweile in enger Zusammenarbeit mit den drei wichtigsten Kulturpartnerschaften der ERSTE Stiftung durchgeführt: dem tranzit Netzwerk, der Igor Zabel Association und der Kontakt Sammlung (Kontakt arbeitet hierbei mit der in Zagreb ansässigen WHW Akademija zusammen).
Die Residencies richten sich somit an Künstler:innen und Kurator:innen aus Kroatien, Rumänien, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn. Angesichts der Dringlichkeit, die der anhaltende Krieg gegen die Ukraine mit sich bringt, werden seit 2022 auch Teilnehmer:innen aus der ukrainischen Kunstszene miteinbezogen.
Als Ergebnis einer offenen Ausschreibung erhalten die ausgewählten Teilnehmer:innen die Möglichkeit eines zweimonatigen Aufenthalts, um in ihrem jeweiligen Bereich zu arbeiten. Der dezidierte Forschungscharakter der Residencies soll es den Künstler:innen ermöglichen, sich aus dem Produktionsdruck herauszunehmen und Zeit zu finden, sich auf ein spezifisches Interesse konzentrieren zu können.
Die Nominierungen erfolgen über eine Jury der ERSTE Stiftung und den oben genannten Kooperationspartner:innen.

  • Writer-in-Residence Studio in Kooperation mit dem Österreichischen Außenministerium (BMEIA)

Das in Kooperation mit dem Österreichischen Außenministeriums (BMEIA) ins Leben gerufene Writer-in-Residence Studio gibt es bereits seit 2010 und bietet seither jährlich sechs Autor:innen die Möglichkeit für einen jeweils zweimonatigen Aufenthalt im MuseumsQuartier. Die Schriftsteller:innen können während ihres Aufenthalts an ihren aktuellen Werken arbeiten und diese im Rahmen von öffentlichen Lesungen präsentieren.
Die Vergabe der Residencies erfolgt über einen Open Call. Der nächste findet im Frühjahr 2025 statt. Informationen dazu werden auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlicht.

  • MQ Art & Ecology Studio

Entsprechend der generellen Schwerpunktsetzung des MuseumsQuartier wurde 2023 eines der acht Artist-in-Residence Studios jenen Künstler:innen gewidmet, die sich in ihrer Arbeit mit ökologischen Themen auseinandersetzen. Alle zwei Jahre werden durch einen internationalen Art & Ecology Open-Call Künstler:innen aus allen Teilen der Welt eingeladen für eine jeweils zweimonatige Residency nach Wien zu kommen. Die Künstler:innen des MQ Art & Ecology Studios stehen für die Internationalität mit der das MuseumsQuartier den Diskurs zu ökologischen und künstlerischen Fragen führt.
Der nächste Art & Ecology Open Call findet im Frühjahr 2025 für die Jahre 2026/2027 statt. Informationen werden vorab auf der Website des MuseumsQuartier veröffentlicht.

  • ASoP (Artists Solidarity Program) Studio in Kooperation mit dem Österreichischen Außenministerium (BMEIA)

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt in der künstlerisch-kuratorischen Arbeit des MuseumsQuartier spiegelt sich in der Widmung eines der Studios für Künstler:innen, die aus politischen oder gesellschaftlichen Gründen nicht oder nur unter erheblichem persönlichem Risiko die Möglichkeit haben, ihre Kunst öffentlich zu thematisieren oder zu präsentieren. Dies kann Künstler:innen aus Kriegsgebieten ebenso betreffen wie aus Ländern in denen freies Kunstschaffen unterdrückt wird. Ein besonderes Augenmerk gilt bei diesem Programm dem europäischen Kulturraum östlich der Grenzen der europäischen Union. Die Programmierung erfolgt in Kooperation mit dem Österreichischen Außenministeriums (BMEIA).
Die Nominierungen erfolgen durch einen Expert:innenrat der Kultursektion des Außenministeriums.

  • Fokus International – ein Programm für Kulturarbeiter:innen aus Kosovo und Südafrika in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturministerium (BMKOES)

2023, zunächst als Pilotprojekt auf den Kosovo initiiert, und ab 2025 auf ein zweites Land, Südafrika erweitert, stellt das Programm „Fokus International“ ein neues Instrument internationaler bilateraler Kulturarbeit des Österreichischen Kulturministerium (BMKOES) dar. Für jeweils drei Jahre legt das BMKOES in seiner internationalen Arbeit einen Fokus auf ein bestimmtes Land. Im Rahmen dieses Länder-Schwerpunktes nimmt das Programm für Kulturarbeiter:innen im MuseumsQuartier eine zentrale Stellung ein.
Junge Kulturarbeiter:innen aus dem Kosovo (2023 – 2025) und Südafrika (2025 – 2027) werden nach Österreich eingeladen um bei ausgewählten Wiener Kunstinstitutionen zweimonatige Praktika zu absolvieren und dadurch Arbeitserfahrungen zu sammeln und die gastgebenden Institution gleichfalls durch ihre Mitarbeit zu bereichern.
Die Nominierungen erfolgen auf Basis einer öffentlichen Ausschreibung.

  • Studios in Kooperation mit kleineren Kunst- und Kulturinitiativen

Das MuseumsQuartier fühlt sich in besonderer Weise den mittleren und kleinen Kunst- und Kulturinitiativen verpflichtet, die am Areal angesiedelt sind. Sie tragen mit ihrem Fachwissen unverzichtbar zur Vielfalt des künstlerischen Lebens im MQ bei. Um ihre Arbeit zu unterstützen, übernimmt das MuseumsQuartier die Finanzierung von Gastaufenthalte einzelner Künstler:innen die künstlerisch und inhaltlich in die Programme der Initiativen eingebunden sind. Kooperationen gibt es unter anderem mit ASIFA Austria, EIKON, TONSPUR_passage, Tricky Women/Tricky Realities und Vienna Shorts.
Wenn die Vergabe über einen Open Call erfolgt, wird dies unter mqw.at/institutionen/kulturmieterinnen/artists-in-residence/news bekannt gegeben.

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