16.12.2009 to 17.01.2010
SchauRAUM Angewandte: Niki Passath - MENGE
FILM & DIGITAL CULTURE
In wechselnder Folge werden Lehrende und AbsolventInnen der Universität für angewandte Kunst sowie internationale GastkünstlerInnen künstlerisch avancierte Positionen zur Medienkunst präsentieren.
Eröffnung: Mi 16.12., 19h
Raum D / quartier21, Electric Avenue
Der Wiener Medienkünstler Niki Passath inszeniert die Evolution des sozialen Raumes über einfache, architektonische Körper. In einer Verbindung aus Robotik, Code und Algorithmus schafft er nicht humane, soziale Entitäten, deren reduziertes Ausdrucksrepertoire simplen Protokollen folgt. Nichtsdestotrotz zeigt sich im Verhalten seiner geometrischen Körper eine Polymorphie, die der Betrachtende gemeinhin mit Lebendigkeit assoziiert.
Der Titel "MENGE" leitet sich von der einfachen Tatsache her, dass es sich bei seiner Installation um eine Ansammlung von Objekten handelt, die ihrer Form nach die Fähigkeit besitzen, sich ausdehnen und zusammenziehen zu können. Die Objekte sind dabei so gestaltet, dass sich die fortlaufenden Expansionen und Kontraktionen in "plumpen" und
mühevollen Fortbewegungsversuchen äußern. Über die Zeit und den eingeschränkten Raum der Inszenierung ergeben sich zwangsweise Kollisionen der Artefakte miteinander und den sie umgebenden Wänden. Als deren Folge ändern die geometrischen Formen entweder die Richtung ihrer Fortbewegung oder entwickeln kollektive Muster eines gemeinsamen
Fortbewegens.
Die Vielgestaltigkeit der Interaktionen und der kollektiven Formen, die sich über die Zeit entwickeln, faszinieren den Beobachter, vor dessen Augen sich Architektur, vollkommen ohne sein Zutun, sozialisiert.
Auf Grund der Unschärfe der Objekt-Konstruktionen und Programme und der Varianz der geometrischen Körper entstehen "Verhaltensweisen im System", die der Betrachtende allgemein nur Subjekten zuschreibt.
Was aber bedeutet es, wenn es einem Künstler gelingt das soziale Verhalten biologischer Formen zu "hijack-en" und architektonischen Körpern einzuschreiben? Für Passath ist es einfach ein Beweis mehr für die vielen Möglichkeiten techno-organischen Seins.
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KuratorInnen: Ruth Schnell und Lydia Lindner