13.01.2006 to 14.01.2006
Elf Söhne
DANCE/PERFORMANCE/MUSIC, CHILDREN & FAMILY
Ein Vater redet über seine Söhne. Und hat für jeden ein paar gute Worte. Allerdings nur ein paar.
Früher oder später wendet sich die Beschreibung mit Wucht gegen den jeweils beschriebenen Sohn und stellt ihn radikal in Frage. Und so einen nach dem anderen. Elf Söhne hat der Vater.
Und bald ahnt man, dass dieser unerbittlich urteilende, ab-urteilende Vater in einem verbissenen, verzweifelten Kampf begriffen ist, und dass dieser zwanghafte Kampf gegen die Söhne zugleich einer gegen sich selbst ist: gegen die Sehnsüchte und Zumutungen der Vater- und Sohnesliebe.
Ein Text voll schmerzhafter Ambivalenz. Voller Traurigkeit und Einsamkeit, sorgsam versteckt hinter Anmaßung und Herablassung. Voller erfrorenem Verlangen nach Nähe, erstarrter Suche nach Wärme.
Ein Text aber auch voller geschliffener Ironie und großartigem trockenem Humor.
Eine Theaterstunde lang stellen wir Kafkas kurzen Text in den Focus unserer theatralen Beleuchtung; geben ihm Raum und Zeit, sich in seiner glühenden Kälte zu zeigen: zu strahlen und weh zu tun.
von Franz Kafka
Regie: Hubertus Zorell
Spiel: Pete Belcher
Ausstattung: Peter Ketturkat
Termine
29. November 2005 20:00
30. November 2005 10:00
01. Dezember 2005 10:00
02. Dezember 2005 10:00
02. Dezember 2005 20:00
03. Dezember 2005 20:00